Moin zusammen!
Das KdF-Seebad in Prora ist zweifellos eines der faszinierendsten Bauprojekte der deutschen Geschichte, das ursprünglich in der NS-Zeit als "Kraft durch Freude"-Erholungsort für 20.000 Urlauber geplant wurde. Die Bauarbeiten begannen 1936, wurden jedoch aufgrund des Zweiten Weltkriegs nicht vollendet. Es sollte eine monumentale Ferienanlage entstehen, um dem nationalsozialistischen Freizeitprogramm zu dienen. Prora blieb jahrzehntelang ein Symbol für die nicht realisierten Ambitionen des NS-Regimes.
Nach dem Krieg diente der Komplex unter anderem als militärische Einrichtung, bevor die Wiedervereinigung Deutschlands neue Nutzungsmöglichkeiten mit sich brachte. Seit einigen Jahren erleben wir eine Renaissance dieses geschichtsträchtigen Ortes, wobei die Sanierung der Blöcke mit einer Mischung aus Ferien- und Eigentumswohnungen, sowie Hotels neuen Glanz verleihen. Doch Prora ist nicht nur ein Ort der Erholung; es bietet auch eine intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte. Das Dokumentationszentrum in Block III, das täglich Führungen bietet, ist ein hervorragender Ort, um in die Vergangenheit einzutauchen und die wechselvolle Geschichte dieses Bauwerks zu erkunden.
Für viele mag der Gegensatz zwischen der monumentalen Architektur und der Naturschönheit Rügens erst irritierend wirken. Dennoch stellt sich die Frage, ob gerade dieser Kontrast Prora nicht zu einem einzigartigen Erlebnis macht.